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Der M-Cup beginnt ab dem Zeitpunkt der Nominierung immer mit einer Mischung aus Aufregung, akribischer Organisation und großer Vorfreude. Von der Buchung der Unterkunft, der Packliste für das Pferd, dem Ausfüllen des Urlaubsformulars, vielen zusätzlichen Trainingseinheiten bis zum Reiseproviant will alles geplant sein.

Das rheinische Team wurde bei der Ankunft im schönen Landgestüt Zweibrücken von ihrer Mannschaftsführerin Anja Hoffmann schon vor dem Stall empfangen. Die Pferde vom VVS Kalkar, vom PSV Zum Alten Römer und vom Team Equus zogen in die perfekt vorbereitete „rheinische Ecke“ im Stalltrakt 1. Nach der Verfassungsprüfung und dem Reiten der Pferde verteilten sich die Gruppen in die Unterkünfte in Zweibrücken und die landschaftlich wirklich schöne Umgebung.

Freitag war der Pflichttag und der PSV Zum Alten Römer lief als erste rheinische Mannschaft in den Zirkel. Das Pferd Jan, an der Longe von Inga Nelle fand alles wirklich sehr beeindruckend und hatte so noch deutliche Schwierigkeiten in der Konzentration. Die Voltigierer*innen hatten es so schwer, eine gute Pflichtplatzierung zu erturnen. In der zweiten Abteilung stellte Inga Huybers, in der inzwischen fast voll gefüllten Halle, ihr Pferd Beau gewohnt souverän vor. Die Gruppe vom VVS Kalkar konnte sich so einen aussichtsreichen Platz für das Finale erkämpfen. Als bestes Pferd in der Pflicht präsentierte sich aber Feel the Beat von Christina Ender in der Wettkampfhalle und bekam für seine „fast schon gemalten“ Galoppsprünge Wertnoten von 8,5 und 9,7. Damit kam das Team Equus I auf den vierten Rang im Gesamtklassement vor der Kür.

Samstag ist auf dem M-Cup immer der Kürtag. Dabei zeigt sich die Unersetzbarkeit von Anja Hoffman. Vom ersten Starter an, ist Anja mit den exakten Uhrzeiten an der Seite der Aktiven. Dies gibt den Longenführerinnen die Sicherheit, die sie für ihr individuelles Ablongierprogramm brauchen und sie haben den Kopf frei für ihre Vorbereitung.

Für die Römer lief es in der Kür deutlich besser. Jan konnte die Hilfen besser umsetzen und die Mannschaft zeigte eine spannende Kür, mit der sie immerhin noch zwei Plätze insgesamt gut machen konnte. Für das Finale hatte es in diesem Jahr aber noch nicht gereicht. Der rheinische Fanblock wollte danach die Voltis aus Kalkar unbedingt ins Finale jubeln. Nach einer sehr sauberen Kür ohne deutliche Patzer wurde die Kür mit einer 6,240 bewertet. Team Equus ging in der dritten Abteilung an den Start und nach einem sauberen Kürbeginn gab es einen Wackler im Dreier und den Fans auf der Tribüne entwich ein kurzer Schreckenslaut. Christina Ender blieb in der Zirkelmitte ruhig und die Voltigiererinnen voltigierten sich souverän ins Finale.

Das war Spannung bis zum Schluss, da nur 14 Gruppen das Finale bestreiten durften. Inga Huybers wurde zu ihrem Geburtstag nicht belohnt. Denkbar knapp kamen sie nicht an die magische Grenze von 6,277 und so flossen doch einige Tränen. Die wurden am Abend für Kalkar bestimmt nicht weniger, da es für Simone Stiphout nach einem viertel Jahrhundert aktiver Voltigiersport der Abschied aus dem Sport war.

Das Doppel Wenzel/Wenzel vom RVV Equus eröffnete mit einem kleinen Kürfeuerwerk mit einer 7,4 die Doppelkonkurrenz. Auch hier war das Niveau, wie schon bei den Gruppen, hoch und die Siegerwertnote lag im Doppel wurde bei Wertnoten von 8,3.

Am Ende eines Samstages steht die große Siegerehrung aller Teilnehmer*innen. In einer stimmungsvollen Zeremonie werden ausführlich alle Gruppen und Doppelvoltigierer, die besten Pferde (rheinischer Sieg mit Feel the Beat!!!), die jeweils besten Pflichten in den einzelnen Abteilungen, alle ausscheidende Gruppen und jeweils die Mannschaftführer*innen geehrt. Als um 21.30 der Tag zu Ende war, freuten sich alle aufs Bett.

Der Sonntag begann stürmisch. Der Wind jagte die Blätter und alle waren froh, kein Stallzelt haben zu müssen. Hier ein großes Lob an die VRG Südwestpfalz, deren gesamte Organisation der Veranstaltung gewohnt professionell aber dabei nicht weniger freundlich und immer gut gelaunt war. So konnte man lokale Köstlichkeiten an der Videoübertragung im Cateringzelt genießen und musste in der Wettkampfhalle nicht frieren als sich alle für das große Finale versammelten, das der gastgebende Verein für sich entschied.

Unser rheinisches Doppel Anna und Lisa Wenzel kam im Finale auf einen sehr guten 7. Platz, wobei sich die beiden noch jungen Voltigiererinnen mit ihrer ansteckenden Fröhlichkeit in die Herzen der Zuschauer voltigiert haben. Für das Team Equus und Christina Ender ging es am Ende eines langen, anstrengenden Wochenendes nochmal um eine saubere Kür. Vor voller Kulisse und mit viel Freude erkämpften sie sich den 7. Platz mit einer Endnote von 6,698 im Finale.

Der Pokal der Achtergruppen ist zu Ende. Wir waren ein tolles rheinisches Team, das im Vergleich zu den Spitzengruppen sicherlich noch ein wenig mehr Präzision, vor allem in der Pflicht gebrauchen könnte. Dabei ist in diesem Wettbewerb das Leistungsvermögen der ersten drei Gruppen mit Wertnoten über 7, 0 bei acht Voltigierer*innen beachtlich hoch. Für uns alle ist ein solches Turnier ein prägendes Erlebnis über die Platzierungen hinaus. Wir werden diese vier Tage nicht vergessen und fleißig trainieren für das nächste Jahr.

  Equus     PSV Zum Alten Römer     Kalkar     Doppel  
Team Equus PSV Zum Alten Römer VVS Kalkar Doppelpaar Anna und Lisa
       
  Huybers gedreht   Nelle   Rheinland   Siegerehrung
Inga Huybers und Beau Inga Nelle und Jan in
der Verfassungsprüfung