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Die amtliche Blutuntersuchung eines Pferdes in einem Stall in Düsseldorf-Kalkum hat den Verdacht einer Infektion mit der Equinen Infektiösen Anämie bestätigt. Das Veterinäramt im Amt für Verbraucherschutz der Landeshauptstadt Düsseldorf hat gemäß der Verordnung zur Bekämpfung der ansteckenden Blutarmut der Einhufer Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung getroffen. Die Infektionskrankheit betrifft Einhufer, also Pferde, Esel und Maultiere. Sie ist für Menschen nicht gefährlich. Sie gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, sodass die Bekämpfung gesetzlich geregelt ist. Das Impfen oder Behandeln infizierter Pferde ist nicht möglich und auch nicht erlaubt, sie müssen eingeschläfert werden. Auch abseits dieser Verordnung würde die Krankheit im akuten Fall tödlich verlaufen. Im akuten Stadium haben betroffene Pferde meist Fieber, zudem gehören Apathie, Ödeme, punktförmige Blutungen an den Schleimhäuten und die Anämie, also Blutarmut, zu den häufigen Symptomen. Die Krankheit kann aber auch chronisch verlaufen und ist dann gekennzeichnet durch sich wiederholende Krankheitsschübe, zwischen denen Wochen oder Monate vergehen können. Zudem können Pferde das Virus in sich tragen, ohne selbst zu erkranken. Ein einmal infiziertes Tier bleibt jedoch lebenslang Virusträger und damit eine Gefahrenquelle für andere Einhufer. Deshalb sind schon bei Krankheitsverdacht Maßnahmen zur Risikominderung zu treffen. So sollten verdächtige Pferde umgehend von den anderen isoliert werden. Im Stall sollte eine Insektenbekämpfung stattfinden, zudem müssen Geräte, Behälter und sonstige Gegenstände, die mit diesen Pferden in Kontakt kommen, desinfiziert werden. Auch Personen, die Umgang mit den betreffenden Tieren haben, müssen sich desinfizieren. Um das Ausbreiten der Equinen Infektiösen Anämie zu verhindern, wurde im vorliegenden Fall sofort nach Vorliegen des Verdachts am 18. Juni der betroffene Stall gesperrt und das Pferd isoliert. Nach Bestätigung des Verdachts wurde nun ein Sperrbezirk von einem Kilometer Radius um den Betrieb ausgeschildert. Das bedeutet, dass alle Einhufer innerhalb dieses Gebiets ihre Höfe nicht verlassen dürfen, auch die Teilnahme an Turnieren oder sonstigen Veranstaltungen ist untersagt. Zudem müssen alle Pferde, die im Sperrbezirk gehalten werden - gemeldet sind aktuell 165 Einhufer bei acht Pferdehaltern - amtstierärztlich untersucht werden. Die genauen Abgrenzungen des Sperrgebiets können auf der Website der Stadt Düsseldorf unter www.duesseldorf.de eingesehen werden. „Die Equine Infektiöse Anämie ist eine seltene Erkrankung, die aufgrund dessen, dass man infizierte Pferde, die keine Krankheitsanzeichen aufweisen, nur schwer erkennen kann, auch tückisch ist“, weiß Dr. med. vet. Martin Gundel, Verbandstierarzt des Pferdesportverbands Rheinland, und rät deshalb zu Vorsicht, aber keinesfalls zu Panik. „Die direkte Übertragung von Pferd zu Pferd ist sehr selten und erfordert engen Kontakt. Vorrangig wird diese Krankheit über blutsaugende Insekten, meist Pferdebremsen und Wadenstecher übertragen. An den Mundwerkzeugen der Insekten bleibt das Virus aber nur für kurze Zeit infektiös, weshalb es zu keiner Übertragung über große räumliche Distanzen kommt. Wer aktuell vorbeugen will, sollte effektiven Insektenschutz betreiben.“ Die Inkubationszeit der Krankheit liegt in der Regel bei ein bis drei Wochen, kann aber auch bis zu drei Monate betragen. Nachgewiesen wird die Infektion mithilfe des sogenannten Coggins-Test, der untersucht, ob ein Pferd Antikörper gegen das Virus Equine Infektiöse Anämie im Blut gebildet hat. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Equine Infektiöse Anämie für Menschen kein Risiko darstellt und eine derzeit seltene Erkrankung beim Pferd ist. Durch die Ausschilderung des Sperrbezirks wird die räumliche Verbreitung im aktuellen Fall gut kontrolliert. Zudem ergreifen die Veterinäre alle Maßnahmen, um die Ausbreitung zu verhindern, sodass für Außenstehende keine akute Gefahr besteht.