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Abschlusstag beim Doppelchampionat (EM der Senioren / WM der Junioren) im österreichischen Ebreichsdorf, Finale in den vier Disziplinen der Senioren. Sensationelle und fast schon unwirkliche Bilanz für die Equipe von Bundestrainerin Ulla Ramge und Disziplintrainer Kai Vorberg: Sieben Medaillen und damit die mit Abstand beste Nation des Senioren-Championats. Konkret: Dreimal Gold (Team NORKA des VV Köln-Dünnwald, Kristina Boe/Hamburg, Erik Oese/Radebeul), dreimal Silber (Sarah Kay/Münster, Jannis Drewell/Gütersloh, Theresa-Sophie Bresch/Torben Jacobs aus Köln) und einmal Bronze (Jolina Ossenberg-Engels/Timo Gerdes aus Altena).

Den ersten Triumph ihrer Karriere bei einem Championat machte Kristina Boe bei ihrer vierten EM und insgesam achten Championatsteilnahme perfekt. Die 29-jährige Unfallchirurgin, die schon in den Vorrunden den Grundstein zu ihrem sensationellen Erfolg gelegt hatte, turnte zum Abschluss mit ihrem Pferd Don de la Mar und Longenführerin Winnie Schlüter die zweitbeste Kür der Damenkonkurrenz und stand damit erstmals in ihrer Laufbahn auf dem obersten Treppchen. Die Athletin vom Reit- und Fahrverein Kirchwärder, die im Vorjahr den Vize-Weltmeistertitel holte, rangierte mit ihrem 16-jährigen Dionysos-Sohn aus sachsen-anhaltinischer Zucht mit 8,386 Zählern überdeutlich an der Spitze des Feldes. „Ich hatte während der Kür einen kurzen Moment der Unsicherheit und bin sehr glücklich, dass wir es nach hause gebracht haben“, gab Boe zu Protokoll. Mannschaftskollegin Sarah Kay, die zum Abschluss die beste Kürnote kassierte, freute sich über Platz zwei im Sportpark Magna Racino. Die Studentin der Kommunikationswissenschaften verbuchte in der Endabrechnung mit ihrem elfjährigen Oldenburger Sir Valentin und Longenführerin Dina Menke 8,041 Punkte und verwies damit die Schweizerin Nadja Büttiker auf den Bronzerang (7,855). Damit konnte die 24-jährige Westfalen-Athletin vom Pferdesportverein Haus Getter nach fünf Jahren Championatspause wieder eine Medaille für Deutschland gewinnen. Die 27-jährige Janika Derks (Dormagen) vom RSV Neuss-Grimlinghausen, die dritte Teilnehmerin aus der Bundesrepublik, die im Vorfeld als Favoritin nach Ebreichsdorf gereist war, konnte das Finale nicht bestreiten. Gemeinsam mit ihrer Trainerin Jessica Lichtenberg entschied sie, ihr Pferd Auxerre den Strapazen des kontinentalen Championats nach zwei Umläufen nicht mehr auszusetzen. Während der ersten beiden Durchgänge galoppierte der zwölfjährige niederländische Wallach ungewohnt unruhig und nervös. „Wir haben uns schweren Herzens zu diesem Schritt entschlossen. Auxerre hat uns in den ersten zwei Runden gezeigt, dass es ihm nicht gut geht. Darauf wollen und müssen wir Rücksicht nehmen. Er hat dieses Jahr und auch die Jahre zuvor so viele Top-Runden geleistet und daher nehmen wir seine Reaktion der vergangenen Tage ernst und entscheiden in seinem Sinne“, berichtete Lichtenberg.

Einen weiteren deutschen Glanzpunkt der EM setzten die deutschen Herren. Am Ende standen mit Erik Oese aus Radebeul und Jannis Drewell aus Gütersloh gleich zwei schwarz-rot-goldene Athleten auf dem Podest. Der 29-jährige Gymnasiallehrer Oese kam nach vier sauberen Durchgängen auf 8,232 Punkte und holte damit seine vierte Championatsmedaille. 2013 hatte der Sachse an gleicher Stelle EM-Silber gewonnen. In diesem Jahr vergoldete der Athlet vom RFV Moritzburg seine Karriere, nachdem er sich in den vergangenen beiden Jahren nicht für das Championat hatte qualifizieren können. Gemeinsam mit dem 17-jährigen Calvador und Longenführer Andreas Bäßler zeigte der zweifache Deutsche Meister im Magna Racino die konstantesten Leistungen.
Mit einer unglaubliche Aufholjagd sicherte sich Jannis Drewell seine dritte Championatsmedaille. Der EM-Titelverteidiger rangierte nach zwei missglückten Auftaktrunden nur auf Platz neun. Im Technikprogramm und in der Abschlusskür demonstrierte der 26-jährige Sportsoldat dann mit dem 19-jährigen Hannoveraner Diabolus und seiner Mutter und Longenführerin Simone Drewell seine turnerische Klasse und schob sich dank zweier Tagessiege noch mit 8,148 Punkten auf den Silberrang vor. „Ich bin überglücklich und überwältigt, dass ich noch derart aufholen konnte“, freute sich der Westfale.
Sportstudent Thomas Brüsewitz, der zum Auftakt die Pflicht gewonnen hatte, beendete das Championat mit Bigstar und Longenführerin Irina Lenkeit hinter dem Franzosen Clément Taillez und dem Schweizer Lukas Heppler auf Platz fünf.

Zwei weitere Medaillen konnten die beiden deutschen Paarungen im Pas-de-Deux einfahren. Theresa-Sophie Bresch (25) und Torben Jacobs (25) aus Köln, die 2011 im französischen Le Mans bereits gemeinsam EM-Gold gewonnen hatten und in Ebreichsdorf nach dem ersten Durchgang klar auf Silberkurs lagen, untermauerten ihre Ambitionen auf Edelmetall mit einer hervorragenden Finalkür mit ihrem elfjährigen Westfalen Picardo und Longenführerin Alexandra Knauf. Für ihre Bonnie-und-Clyde-Choreografie erhielten sie in der Summe der beiden Umläufe 8,606 Punkte. Lediglich ein Duo konnte das toppen. Der souveräne Sieg (8,84) ging an Lorenzo Lupacchini und Silvia Stopazzini. Die Italiener, die in diesem Jahr bereits das Weltcup-Finale in Dortmund sowie den CHIO in Aachen gewonnen hatten, überzeugten einmal mehr mit einer überaus dynamischen lateinamerikanischen Tanzeinlage auf ihrem Vierbeiner Rosenstolz. Für eine kleine Überraschung sorgten Jolina Ossenberg-Engels und Timo Gerdes aus Altena mit ihrem zwölfjährigen niederländischen Wallach Caram OE und Longenführerin Claudia Döller-Ossenberg-Engels. Die Wetfalen, die mit Platz vier und einem groben Patzer im ersten Umlauf in die EM gestartet waren, steigerten sich im heutgen Durchgang (8,594) auf insgesamt 8,21 Punkte und ließen damit die Österreicher Stefan Csandl und Theresa Thiel bei ihrem Heimspiel hinter sich (8,164).

Das dritte Gold und die insgesamt siebte Medaille für Deustchland sicherte sich zum Abschluss des Turniers das Team NORKA des Voltigier-Vereins Köln-Dünnwald. Auch der Gruppe von Longenführer Patric Looser gelang mit ihrem 15-jährigen Oldenburger Danny Boy eine eindrucksvolle Aufholjagd. Mit Platz drei in der Pflicht waren die Rheinländer in das Turnier gestartet und schoben sich mit dem Sieg in der ersten Kür auf Rang zwei vorbei an dem Team Wildegg aus Österreich. Vor dem Finale rangierte schließlich nur noch die Schweiz vor den Deutschen Meistern von 2016. Am Ende hielten im Hexenkessel des Magna Racino die Nerven von Torben Jacobs (Köln), Thomas Brüsewitz (Garbsen), Corinna Knauf (Köln), Justin van Gerven (Bergisch-Gladbach), Miro Rengel (Köln) und Jana Zelesny (Köln). Die Gruppe gewann auch die Abschlusskür (8,792) und zog in der Endabrechnung mit 8,419 Punkten an der Schweiz vorbei. Die Mannschaft aus Lütisburg, die heute auf 8,542 Punkte kam, rangierte mit 8,407 Zählern knapp hinter Köln-Dünnwald. FN/Daniel Kaiser